Solidaritätsessen in Oberflockenbach

Verkauf von fairen Produkten beim Solidaritätsessen in Oberflockenbach; Vorstellung unseres Projektes durch Margarete Mack.

E-Mail von Oscar mit Dank an das Trio Goban

Extrema, 5.3.2012

Liebe Renate, liebe Eine-Welt-Gruppe, liebe Frau Orianna Uhl, liebes Trio Goban und alle, die mit geholfen haben bei dem Benefizkonzert,

sind euch sehr dankbar für euren Einsatz, eure Begeisterung und Initiative. Wir werden von dem Geld versuchen, eine neue Waschmaschine zu kaufen. Wird zwar nicht ganz ausreichen, aber kommen in eine gute Richtung. Wir werden euch informieren, falls es uns gelungen ist, eine neue Maschine zu kaufen.

Unseren herzlichen Dank an Alle, die bei diesem schönen Resultat mitgearbeitet haben und … nicht in letzter Instanz … den Musikern.

Abraço,

Oscar

Brief von Frau Brigitte Wegenast

Tübingen, Februar 2012

Liebe Spender und Freunde,

fürs vergangene Spenderjahr 2011 möchte ich mich bei allen Mitwirkenden wieder einmal herzlich bedanken für das mir entgegengebrachte Vertrauen und die eingegangenen Spenden. Für das fast noch neue 2012 wünsche ich uns allen Gesundheit, Glück und ein offenes Ohr für die Nöte und Probleme unserer Mitmenschen. Dass dabei dann notgedrungen auch der Geldbeutel aufgehen muss, halte ich für das kleinere Übel. Gemeinsamkeit macht stark!

Über die Projekte der Brigitte-Wegenast-Stiftung, die im vergangenen Jahr noch die ursprünglichen geblieben sind, hat sich vor Ort in Brasilien im letzten Spendenjahr mein Mann informiert. Er war im November vergangenen Jahres in São Paulo und hat sich sowohl mit Oscar Brenninkmeijer vom Recanto São Francisco, als auch mit Darcy Carvalho, Vorsitzender der A.S.C.C.I. (Kinderkrebshilfe) getroffen und beraten.

Fangen wir einmal mit dem Recanto São Francisco in Extrema an. Das Heim musste nach brasilianischen Jugendgesetzen die Statuten ändern und nimmt zwischenzeitlich nur noch größere Kinder nach Einweisung durch das Jugendamt auf. Zur Zeit sind 30 Kinder untergebracht im Durchschnittsalter von 14 Jahren. Das Alter der neu aufgenommenen Kinder liegt zwischen 4 und 12 Jahren. Alle älteren, mit 18 Jahren entlassenen Jugendliche haben eine Stellung bei Firmen in der näheren Umgebung gefunden und werden durch berufsbildende Kurse an der Senai und Senac von uns weiter unterstützt.

Ein ausgesprochener Glücksfall ist der Neubau eines großen Hauses in Extrema, das ein holländischer Privatmann gebaut und als Wohnheim für die berufstätigen Jugendlichen zur Verfügung gestellt hat. Er kommt mindestens einmal im Jahr, hält mit den jungen Männern und Frauen den Bau in gutem Zustand und leitet die örtlichen Helfer und Verwalter an. Nur wer seinen Job behält, darf dort wohnen und muss dafür eine symbolische Miete bezahlen.

Ein sehr großes Problem sind für das Recanto São Francisco zwei 4 und 6jährige Kinder, die beide physisch und psychisch sehr krank sind. Durch gesteigerte Aggressivität brauchen sie Einzelbetreuung rund um die Uhr. Da es in Brasilien keine psychiatrischen Anstalten für Kinder gibt, gibt es auch keine Möglichkeiten, die beiden Kranken weiterzuvermitteln. Die Gehälter der Betreuungspersonen wiegen schwer im monatlichen Finanzplan. Eine Lösung haben wir bisher noch nicht dafür gefunden. Weitere fortlaufende Spenden sind im Fall Recanto São Francisco zur Lebensgrundlage der Kinder, ihrer Bildung und ihres Wohlergehends dringend erforderlich.

Auf jeden Fall ist es weiterhin wichtig, die Spenden, die zielgerichtet an Oscar Brenninkmeijer im Recanto São Francisco gehen sollen, so zu kennzeichnen. Sie kommen dann nach wie vor nur dort an.

Für heute alles Gute, vielen Dank und auf weitere gute Zusammenarbeit. Ihre und Eure

Brigitte Wegenast

Benefizkonzert von Trio Goban

Benefizkonzert für Straßen- und Waisenkinder mit dem “Trio Goban” am Sonntag, 12. Februar, 17 Uhr in der Alten Synagoge in Leutershausen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.
Das Geld kommt “unserem” Kinderheim “Associação Recanto São Fransisco” in Brasilien und dem nigerianischen Waisenhaus “Ijamido Children’s Home” in Ota zugute.

E-Mail von Oscar

Extrema, 8.2.2012

Liebe Renate,

Paz e Bem. Spät tue ich dir schreiben, aber die Bilder sollten schon da sein. Emerson hat mir bestätigt, dass er 30 Fotos geschickt hat… Ich möchte noch was sagen über das Heim.

Erstens möchten wir euch gratulieren zu 20 Jahren Sozialarbeit. Wir wissen, dass man so etwas nur durchhält, indem man spirituell motiviert ist. So ändern man Schritt für Schritt die Welt und unsere große Familie. Danke, dass wir so viele Jahre bedacht worden sind.

Es tut sich vieles im Heim. Haben uns anpassen müssen. Wir sind runter von 85 auf 31 Kinder. Dürfen nicht mehr Kinder als 40 aufnehmen. Es geht ja nicht um die Anzahl. Es geht um Qualität, möchten aber eine Sozialarbeit leisten, die von Anderen nicht gegeben wird und wirklich Unterschied bietet für die Zielgruppe. Das heißt, dass wir keine Kleinkinder mehr annehmen. Es gibt zu viele Familien in Brasilien, die adoptieren möchten und scharf darauf sind, ein Kind für kurze Zeit versorgen zu dürfen und … vielleicht damit eine kleine Möglichkeit zur Adoption bekommen können. (Extrema hat 30.000 Einwohner und 150 Familien eingeschrieben für Adoption.)

Ebenfalls versuchen wir, die Kinder vor dem Alter von 12 aufnehmen zu können. In 20 Jahren haben wir erfahren dürfen, dass Kinder erst aus dem Risiko geholt werden, nachdem sie selber re-agieren. Das heißt: selber anfangen zu stehlen, Vandalismus betreiben, mit Drogen handeln, sich prostituieren und so weiter. Kinder sollten aufgenommen werden in einem Heim als Schutzmaßnahme und nicht damit die Gesellschaft geschont wird (da liegen die Prioritäten verkehrt). Leider sind wir noch lange nicht so weit. Jedes Kind, das von uns aufgenommen wird, ist im Durchschnitt 6 Jahre vom Kinderschutz begleitet worden, bevor es zu uns kam. Dies sollte man verbessern … deswegen unsere Haltung irgendwie stur zu sein, wo es die Annahme von jungen Erwachsenen betrifft. Trotzdem ist das Alter im Schnitt ungefähr 14 Jahre.

Wir haben heute einen Anwalt, der uns zur Seite steht. Hört sich komisch an, aber … kommen nicht ohne aus. In Brasilien muss man die Kinder innerhalb 2 Jahre zurück in die Familie geben oder zur Adoption freigeben. Da die Kinder erst spät zu uns kommen, dauert es auch länger, bevor man positive Resultate erreicht. Da braucht man einen Anwalt, um die Zeit zu bekommen, die das Kind braucht, sich selber wieder zu finden. Auch Adoption ist kein Impuls sondern ein Prozess. Es muss begleitet und eingeleitet werden, damit es das gewünschte Resultat bekommt. Kinder und Adoptiveltern sollten sich gegenseitig akzeptieren … das dauert. Auch hier braucht man den Anwalt, damit das Kind … nicht nochmals von Eltern verlassen wird.

Dieses Jahr werden wir neben der Republica, die es schon gibt, ein Haus eröffnen, wo junge Erwachsene, die arbeiten und gleichzeitig studieren, wohnen und betreut werden können. Dieses Haus werden wir im Dorf aufbauen und bekommt einen Erzieher, der verantwortlich sein wird. So brauchen diese Jugendlichen nicht mehr in der Nacht hochzufahren. Wir haben weiterhin Unterstützung von Esperança Educação(ein Verband für Bildungsförderung für die jungen Erwachsenen). Sie bieten bolsas de estudo (Stipendien) an, sowohl für Universität als auch für die Hochschule und Berufsausbildung. Sind froh, dass fast alle jungen Erwachsenen, die uns schon verlassen haben, Arbeitszeit bis zum 31sten März. Wegen den Wahlen Ende des Jahres dürfen die Gemeinden keine neuen Abkommen unterzeichnen.

Weiterhin geht der Plan mit der Olivenkultur weiter. Bis Ende nächsten Monats haben wir 5000 Bäume gepflanzt. Glaube eine große Leistung. Es wird zwar noch ein wenig dauern, aber….ein gutes Einkommen in der Zukunft ist damit gewährleistet.

Auf die Frage, wo das Geld investiert wird, folgendes: Normal gesprochen sollte man aus Abkommen mit den Gemeinden Gehälter und tägliche Ausgaben zahlen können. Wir haben das nie geschafft, haben aber die Aussicht, dass es uns bis Ende das Jahres gelingen wird (die Wahlen hindern uns). Geld ist also immer kurz. Was wir normalerweise machen, falls es eine nicht vorgesehene Spende gibt … ist, diese Überraschung weiterzugeben in irgendetwas Extras … nicht Vorgesehenes. Einen Ausflug, Uniforme für eine Mannschaft, Reparatur von gemeinnützlichen Spielen/Fernseher, Schulmaterial, das fehlt, ein Geburtstagsgeschenk etc. Spüren aber wie viele Andere in Brasilien wie schwierig es wird, Hilfe vom Ausland zu bekommen. Ein kleines Beispiel: SOS Kinderdorf hat im letztem Jahr 80% weniger eingenommen aus Deutschland als vorher. Unsere Kinder können nichts dafür, dass es in Europa Probleme gibt, Afrika auf dem Boden liegt und Präsident Dilma Geld leiht an europäische Banken. Wir kämpfen aber weiter und wissen, dass Gott immer wieder neue Türen öffnet.

Sind froh, dass immer mehr Jugendliche in der Industrie Arbeit finden können. Die Kurse der SENAI helfen sehr positiv. Es kommt kaum vor, dass einer der Jugendlichen ohne Arbeit ist. Die jungen Leute tun sich auch außerhalb des Waisenheims zusammen. In kleinen Gruppen mieten sie ein Haus, wodurch Geld gespart wird und die Jugendlichen auch nicht isoliert leben müssen. Die große Mehrheit behält Kontakt mit dem Heim … auch nachdem sie das Heim verlassen haben. Auch hier sehen wir, dass eine Beziehung des Vertrauens gestaltet worden ist.

Schwester Floridalma gibt Unterricht. Kinder, die nicht alphabetisiert worden sind, bekommen die Priorität. Leider ist das immer ein sehr großer Teil. Auch die spirituelle Formung ist ihre Verantwortung. Pater Edson liest fast jede 15 Tage eine heilige Messe und gibt Angestellten Orientierung über christliche Werte. Igor aus Holland bereitet wie jedes Jahr Anfang des Jahres einen Auftritt vor im Cinetheater. Eine Vorführung, wo Zirkuskünste vorgezeigt werden.

Liebe Renate … Zusammen mit den Fotos hast du etwas Neues.

Alles Gute … Abraço,

Oscar

(Paz e Bem = Frieden und alles Gute)

Spenden

Die Auflistung der Spenden wurde überarbeitet. Wir konnten in den nun schon 20 Jahren unseres Bestehens 26.468 € an das Kinderheim Associação Recanto São Francisco in Brasilien überweisen.

Homepage

Wir haben die Homepage in Angriff genommen. Sie wird nach 6,5 Jahren endlich mal wieder überarbeitet. Es wird aber noch etwas dauern, bis sie wirklich auf dem neuesten Stand ist. Bitte haben Sie etwas Geduld.

E-Mail von Frau Brigitte Wegenast

Tübingen, 22.1.2012

Liebe Frau Rothe,

… Das vergangene Jahr war mühsam und anstrengend. … Aus diesem Grund war ich auch nicht in Brasilien, mein Mann hat meine Aufgaben dort wahrgenommen, als er im November in São Paulo und Rio war.

Er selbst war nicht im Recanto, hat sich aber mit Oscar in São getroffen. Die Lage im Recanto ist wieder auf dem aufsteigenden Ast, nachdem Oscar wieder das Ruder in die Hand genommen hat. Finanzielle Schwierigkeiten treten vermehrt auf, nachdem die Spenden aus dem Ausland weniger fließen und der Wechselkurs zu Euro und Dollar sehr niedrig ist. …

Nach dem Bericht meines Mannes befinden sich z.Zt. 30 Kinder im Heim, im Durchschnittsalter von 14 Jahren. Zwei davon sind jünger, sehr schwer geschädigt und brauchen 24 Stunden Rundumbetreuung. Die älteren, entlassenen Jugendlichen haben laut Oscar eine Anstellung in Extrema und Umgebung gefunden.

Nachdem das Geld wirklich (eigentlich wie immer) knapp ist, haben sich Oscar und Ulff und Svani entschlossen, für eigene Einkünfte für das Heim zu sorgen. Sie haben 4500 Olivenbäume gekauft und gepflanzt, weitere sollen folgen. Eine eigene Ölmühle soll aufgebaut und selbst bewirtschaftet werden – das wäre doch zum Beispiel ein guter Aufhänger für Spender: Hilfe zur Selbsthilfe. Olivenbaumpflänzchen und finanziellen Beitrag zur Anschaffung einer Ölmühle, man könnte dann Oscar bitten, die Kinder beim Pflanzen zu fotografieren und auch von der ersten Ölproduktion, die aber sicher eine Weile in Anspruch nehmen wird.

Eine Freundin von mir aus São Paulo hat es als Rechtsanwältin geschafft, endlich die Utilidade Publica Federal, Utilidade Publica Estadual und Municipal durchzudrücken. Ein endloser Papierkrieg, den Oscar zwar immer angegangen ist, es aber es nie geschafft hat. Dadurch hat das Heim große Einsparungen an Steuern, Stromversorgung etc. Das soll jetzt ab Januar diesen Jahres greifen.

Ganz herzliche Grüße, …

Ihre Brigitte Wegenast

(Utilidade Pública Federal/Estadual/Municipal = Wohltätigkeitsorganisation von öffentlichem Interesse auf Ebene des Staates/des Bundeslandes/der Kommune)