Deutschland verfehlt das 0,7 % – Ziel für Entwicklungszusammenarbeit, MTB 20.4.18

Deutschland verfehlt das 0,7 % – Ziel für Entwicklungszusammenarbeit

Die aktuellen Zahlen der OECD zeigen, dass Deutschland leider das vereinbarte Ziel, 0,7 % des Bruttoinlandsproduktes für Entwicklungszusammenarbeit auszugeben, verfehlt.

Hier ist die neue Bunderegierung jetzt gefordert. Es ist schwer zu verstehen, dass 20% des Beitrags Deutschlands an Ausgaben in der Entwicklungszusammenarbeit aus dem Bereich der Flüchtlingspolitik stammen. Diese Gelder stehen in den Entwicklungsländern also nicht mehr zur Verfügung – so konkurrieren zwei Politikfelder unnötigerweise gegeneinander.

Gleichzeitig verschulden sich die Entwicklungsländer immer mehr, weil immer mehr Gelder in der Entwicklungszusammenarbeit in Form von Krediten vergeben werden.

Diese Probleme werden bei der internationalen Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in New York Ende dieses Monats diskutiert werden müssen. Es wäre gut, wenn die neue deutsche Regierung sich zu einer erheblichen Steigerung der Ausgaben für die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit entschließen würde, denn nur durch gemeinsame Anstrengungen können die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung erreicht werden. Die Staatengemeinschaft – Industrie – und Entwicklungsländer – haben sich gleichermaßen verpflichtet, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass weltweiter wirtschaftlicher Fortschritt im Einklang mit sozialer Gerechtigkeit  und im Rahmen der ökölogischen Grenzen der Erde gestaltet wird.

Artikel aus dem Mitteilungsblatt Nr. 16, 20.04.2018