Brief von Oscar

Extrema, 15.5.2000

Es hat sich einiges getan. Das Jahresende war nicht leicht. Wir haben die Ferien unterbrechen müssen, weil wir beraubt worden sind. Einmal zuhause wurde auch noch unser Käfer gestohlen. Wir haben uns wieder erholen können. Zum Glück ist eine Steuer, die für solche Einrichtungen wie die unsere, geplant war, für ungültig erklärt. Da hatten wir Geld für einen gebrauchten Käfer zur Verfügung.

Wir haben im Moment 28 Kinder, der Jüngste ist 5 Jahre alt. Die Mehrheit um die 12-13 Jahre. Vier Jugendliche werden in diesem Jahr 18 werden. Sie werden zwar weiter studieren, aber da ist es wichtig, dass sie, falls möglich, tagsüber arbeiten. Wir sind dabei, soviel wie möglich Berufsausbildungen für sie auszusuchen. Die Kosten sind auch nicht gering. Wir sind dabei, Unternehmen dazu zu bewegen Börse für diese jungen Leute aufzubauen. Selber sind wir dazu nicht im Stande.

Wir haben im Moment sechs Mitarbeiter, Renata und ich, Elianora und Toninho, Bach, unser Koch und Marcilio, unser Lehrer.

Marcillio hat vor zwei Monaten angefangen, eine irre Hilfe. Da macht sich schon einiges an der Schule bemerkbar. Wir danken Gott für solche wunderbaren Menschen.

Toninho arbeitet 24 Stunden am Tag immer fröhlich und gutgelaunt, zwar ohne Schulung, aber durch seine Liebe, Lebenseinstellung und Einsatz ein prima Vorbild.

Elianora ist zwar noch recht jung, 22, aber wie eine Mutter sein sollte. Sie ist immer da, hilfsbereit, kennt sich mit allem aus, verwöhnt, korrigiert, motiviert und hört zu.

Bach, ein ewiger Junggeselle, ein Meister in der Küche, verantwortlich für die paar Kilo, die jeder zugenommen hat. Kochen ist für ihn wie ein Gottesdienst …

Die neuen Kinder machen viel Arbeit. Sie müssen ständig beaufsichtigt werden. Viele Angewohnheiten müssen geändert werden. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit. Eine Bestätigung, dass sie da sind, wichtig und besonders sind. Der Eigenwert muss aufgebaut werden. Zum Glück haben wir viel Hilfe von den älteren Kindern.

Wir sind dankbar für eure Hilfe, die tatsächlich grenzenlos ist. Ohne Leute wie ihr, wäre unsere Arbeit undenkbar. Hoffentlich haben die Fotos den erwünschten Erfolg. Ich wollte nicht noch länger warten, deshalb schicke ich Fotos, die mir jetzt zur Verfügung stehen.

Wir grüßen alle von eurer Gruppe ganz herzlich und hoffen, dass eure Gesundheit und Gottes Segen behalten werden.

Um abraco,

Oscar H A M Brenninkmeijer

 

Originalbrief