Letzter Brief der Brigitte-Wegenast-Stiftung

2014_12_letzerBriefBrigitteWegenastDezember 2014

Liebe Freunde und Spender der Brigitte-Wegenast-Stiftung,

es fällt mir nicht ganz leicht, statt des üblichen Jahresberichtes gleichzeitig einen Abschieds- und Abschlussbericht zu verfassen.

Nach 30 Jahren, vielen mit Erfolg durchgeführten Projekten, auf die ich nachher noch näher eingehen möchte, habe ich mich entschlossen, die Stiftung Ende des Jahres aufzulösen. Der Zahn der Zeit nagt nicht nur an mir, sondern auch an meinem Mann als buchführendem Mitarbeiter, der mich in den letzten Jahren nach besten Kräften unterstützt hat.

Vieles ist in den letzten 30 Jahren mit Ihrer bzw. Eurer Mithilfe auf die Beine gestellt und erfolgreich weitergeführt worden.

Das dritte Projekt ist ein Waisenhaus in Minas Gerais, das von einem holländischen Industriellen Anfang der 90er Jahre gebaut, ausgebaut und geleitet wurde. Das Ziel war, die Kinder von der Straße und aus kaputten Familien zu holen und sie durch Ernährung, Schulbildung und Resozialisierung, Zuneigung und Zuwendung für ein weiteres Leben zu festigen. Das ist in vielen Fällen auch gelungen, die Ziele waren hoch gesteckt und es sind Generationen von Jugendlichen hervorgegangen, die sich jetzt wiederum um die jüngeren, hilflosen kümmern.

Als ich 1995 zum ersten Mal auf das Heim aufmerksam wurde, wurden dort 70 Kinder betreut, zu ca. 20 Km entfernten Schulen gebracht und wieder abgeholt, was auf Erdstraßen oft nicht so ganz einfach war. Mit vielen Helfern und Spenden wurde die Einrichtung eine der mustergültigsten (im guten Sinne) im weiten Umkreis. Jetzt, nachdem viele Kinder dort aufgewachsen sind und nun im Leben stehen, wurde das Heim Anfang dieses Jahres zu einer Tagesbetreuungsstätte für Kinder umfunktioniert und nimmt Kinder zu Schulzwecken, Hausaufgabenbetreuung und Musikunterricht auf. Dieses „Recanto São Francisco‟ wird und wurde von mir bis Ende 2014 mit Spenden unterstützt.

Zwischendurch gab es natürlich während meiner 30jährigen Sozialarbeit noch unzählige Kleinprojekte, Spontanhilfen und Kurzzeitbetreuungen. Alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Dank Ihrer bzw. Eurer Mithilfe war vieles möglich. Befriedigende, arbeitsreiche und erfüllende Tätigkeit, die ich jetzt in meiner näheren Umgebung fortsetzen möchte.

Es bleibt mir nur zu danken für das immense Vertrauen und die Spenden, die im Laufe der vergangenen 30 Jahre eingegangen sind. Zuerst an mein privates Spendenkonto bei der Volksbank Tübingen, ab 1992 über die „Humanitas Frankfurt e. V. ‟ und ab Mitte 2005 an die Brigitte-Wegenast-Stiftung, die ich zum 31.12.2014 auflösen werde.

Ein frohes, gesegnetes Weihnachtsfest, viel Gesundheit, Liebe und Solidarität wünscht Euch und Ihnen

Ihre

Brigitte Wegenast