Brief von Oscar, Renata und Kinder

Extrema, 9.2.2002

Liebe Renate und Eine-Welt-Gruppe,

Seid mir nicht böse, dass ich so spät reagiere! Zeit … fehlt immer. Über 50 Kinder im Heim, ein zweites Heim in Brasilia de Minas und die indirekte Betreuung der Jugendlichen im Studentenheim gibt uns Arbeit (außerdem sollte ich auch noch Vater und Ehemann sein).

Es ist nicht das beste Material, aber eben, was uns zur Verfügung stand. Fotos, Prospekte und ein Videofilm.

In Kurzem: Wir sind nicht nur Waisenheim … wir sind Ersatz-Familie, Psychologe und Schule zur gleichen Zeit. Vor allem versuchen, wir Lebensfreude und Eigenwert wieder aufzubauen. Dazu viele Aktivitäten, wo Kinder wirklich Freude daran empfinden: Gemüsegarten, Fischteiche, Milch und Kühe, aber auch Handwerk und viel Sport und Spiel. Musik, Gesang, Theater, Zirkus und Akrobatik stehen im Mittelpunkt.

Unsere Kinder haben vieles überlebt!!!

Damit neue Möglichkeiten entfaltet werden können, muss viel Negatives abgebaut werden können. Das ist ja nur möglich, wenn ein Kind spürt, dass es geliebt wird. Es dauert, bevor Misstrauen, Angst und Wut Platz machen für eine positivere Lebenseinstellung. Dort, wo es Vertrauen gibt, kann auch korrigiert und neu orientiert werden.

“Eine herrliche Aufgabe.”

Ich danke Gott, dass es Euch gibt, damit unsere Aufgabe möglich bleibt.

Herzliche und liebe Grüße,

Oscar, Renata und Kinder

 

Originalbrief