E-Mail von Oscar

Extrema, 8.8.2011

Liebe Renate,

Gut von euch zu hören. … In Brasilien da tut sich einiges. Das Heim passt sich an an eine neue Umwelt. Die Regierung besteht darauf, dass jedes Heim bis zu 20 Kinder hat, Kinder nicht länger als 2 Jahre im Heim verbleiben, ein Heim sollte sich im Dorf befinden, und so weiter … und so weiter.

Es ist alles gut … so lange Kindern schon jung geholfen werden kann. Wenn man schnell eingreift … kann man auch schnell etwas Gutes aufbauen. Falls junge Leute Jahre lang missbraucht, misshandelt, vernachlässigt werden … dann wird es auch lange dauern, bevor sie wieder die Kraft, den Glauben und Eigenwert haben, ihre eigene Zukunft zu verbessern. Es kostet uns viel Energie, den Behörden klar zu machen, dass so eine Umänderung viel Zeit und Liebe braucht. Viele Heime, die mit jungen Erwachsenen arbeiten, machen zu … weil es nicht das Modell der Regierung ist und … man nicht länger unterstützt wird. Es ist schwierig … weiter zu gehen. Aber es muss sein. Haben die Aufgabe … in dieser Auseinandersetzung mit der Regierung … die Politik zu ändern … so eine Aufgabe ist nicht einfach … aber sehr notwendig.

Versuchen unsere finanzielle Situation zu verbessern, indem wir das Land in Anspruch nehmen. Viele Olivenbäume sind gepflanzt worden (1500) und 3000 werden wir bis Ende des Jahres dazu pflanzen. Hoffentlich wird es unser Leben in der Zukunft bessern. Ulff ist wieder voll in der Industrie und Svani widmet sich mehr denn je zuvor. Haben im Moment nur 30 Kinder … eine neue Realität … aber dafür immer ältere Kinder und mit vielen Verhaltensproblemen. Haben die Überzeugung, dass wir einen sozialen Mehrwert aufbauen, der für unsere Kinder lebenswichtig ist. Es aufrecht zu halten … ohne Unterstützung der Regierung, eher … eine Einmischung, die unsere Arbeit nur erschwert, müssen wir ertragen können. Gehört wahrscheinlich dazu.

Grüße euch aus dem kalten Brasilien,

Oscar